Vorabwissen Siemens könnte in die roten Zahlen rutschen

Quelle: dpa

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Siemens und Analysten gewähren im Vorfeld über das, was am 11. August über das dritte Quartal zu sagen ist, hier schon erste Einblicke.

Siemens wird am Donnerstag die Erwartungen für das dritte Quartal 2022 nennen. Hier schon mal ein Vorgeschmack, was Analysten heute schon wissen wollen. Heikel werde etwa die Abschreibung von Siemens-Energy.
Siemens wird am Donnerstag die Erwartungen für das dritte Quartal 2022 nennen. Hier schon mal ein Vorgeschmack, was Analysten heute schon wissen wollen. Heikel werde etwa die Abschreibung von Siemens-Energy.
(Bild: Siemens)

Das Siemens-Problemkind ist der Energietechnikkonzern Siemens Energy, den die Mutter vor knapp zwei Jahren abspaltete und seitdem davon noch etwa 35 Prozent hält. Siemens schrieb Anfang Juli Milliarden auf die Beteiligung ab, was das Ergebnis nach Steuern im dritten Quartal Unternehmensangaben zufolge mit etwa 2,8 Milliarden Euro belasten wird. Die Abschreibungen auf die Energy-Beteiligung dürfte Siemens im Quartal tief in die roten Zahlen drücken, glauben Analysten. So erwarten die Experten in einem von Siemens zur Verfügung gestellten Konsens einen Nettoverlust nach Minderheiten von 532 Millionen Euro. Das operative Ergebnis der Industriegeschäfte sehen sie aber von rund 2,3 Milliarden auf gut drei Milliarden Euro steigen.

Angetrieben werden dürfte das Wachstum von einer Ergebnisverbesserung im Digitalgeschäft, der intelligenten Infrastruktur sowie dem Bahnsektor. Allerdings wurden die Daten vor der Veröffentlichung der Zahlen von Healthineers und Energy erhoben, wie man anmerkt. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Analystenprognosen gingen zuletzt von einem operativen Ergebnis von 2,88 Milliarden Euro aus und erwarten auch einen höheren Nachsteuerverlust. Siemens Energy kämpft außerdem mit erheblichen Problemen bei seiner Windkrafttochter Siemens Gamesa sowie mit millionenschweren Belastungen im Zusammenhang mit dem geplanten Rückzug aus Russland, was für das dritte Quartal über eine halbe Milliarde Verlust brachte.

Weitere Prognosen zur Zukunft des Siemens-Geschäftes

Die Kerngeschäfte Digitalisierung, smarte Infrastruktur und das Zuggeschäft des Technologiekonzerns dürften auch im dritten Quartal rund gelaufen sein, wie man glaubt. Trotz steigender Kosten und Lieferkettenproblemen erwarten die Analysten für diese Sektoren also mehr Umsätze und Ergebnis. Die Marge im Digitalisierungsgeschäft dürfte aber weiter von der Umstellung des Softwarebereichs auf ein Abo-Modell belastet werden. Dagegen schwäche sich die Geschäftsentwicklung der Medizintechniktochter Siemens Healthineers ab, weshalb das, wie es heißt, zuletzt so erfolgsverwöhnte, Unternehmen bereits einen Gewinnrückgang zugegeben hat.

Bislang geht das Unternehmen konzernweit von einem Anstieg des Gewinns je Aktie aus, bereinigt um bestimmte Kaufpreiseffekte. Sie soll von 8,32 Euro im Vorjahr auf 8,70 bis 9,10 Euro klettern. Dabei profitiere der Konzern auch vom Verkauf von Randgeschäften, etwa von der Veräußerung des Post- und Paketgeschäfts von Siemens Logistics sowie von Yunex Traffic. Gestiegene Kosten sollen durch Preiserhöhungen ausgeglichen werden.

Beim Umsatz zeigte sich das Management um Konzernchef Roland Busch zuletzt mit einem erwarteten vergleichbaren Plus von sechs bis acht Prozent etwas optimistischer als zuvor. Dabei herausgerechnet sind Währungs- sowie Portfolioeffekte. Siemens konnte zum Halbjahr dabei auf einen Rekordauftragsbestand blicken. Der größte Anteil der Umsatzerlöse für das zweite Halbjahr stehe bereits in den Büchern. In den Kurs der Siemens-Aktie sieht man bereits eine harte Rezession eingepreist. Im von Siemens veröffentlichten Konsens rechnen Analysten mit einem Erreichen der Umsatzprognose, jedoch eher am unteren Ende der Spanne. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie zeigen sie sich jedoch deutlich pessimistischer als Siemens aktuell. Inwieweit sich die Abschreibung auf den Ausblick des Konzerns auswirken, will Siemens am Donnerstag mitteilen.

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