Komplettbearbeitung Reduzierte Durchlaufzeit bei höherer Genauigkeit

Von Andrea Jäger

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Intercam-Deutschland hat in die Integrex-i von Mazak investiert. Ausschlaggebend war die Achsgenauigkeit und die daraus resultierende Präzision der Werkstücke.

Die Integrex i-100 ST bietet einen großen Bearbeitungsbereich bei kompakten Abmessungen.
Die Integrex i-100 ST bietet einen großen Bearbeitungsbereich bei kompakten Abmessungen.
(Bild: Mazak)

Seit über 30 Jahren ist die Intercam-Deutschland GmbH für die CAD/CAM-Software Mastercam bekannt. Das Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Bad Lippspringe bildet die Schnittstelle zwischen dem 1983 gegründeten amerikanischen Familienunternehmen CNC Software LLC – dem Entwickler von Mastercam – und zahlreichen Anwendern in Deutschland, Österreich und den Benelux-Ländern.

Andreas Stute, Geschäftsführer der Intercam-Deutschland GmbH, ist überzeugt davon, dass die Kombination von Mastercam mit dem Know-how in der Zerspanung innovative Lösungen zur Optimierung der Fertigungswertschöpfungskette bringt. „Unsere Kernaufgabe ist die gemeinsame Technologiefindung und -weiterentwicklung mit Werkzeugherstellern.“ Und er fügt an: „Es gibt im CAD/CAM-Bereich viele Wettbewerber. Zudem ist der deutsche Markt sehr anspruchsvoll. Es geht immer um die besten Lösungen.“

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Die Nachfrage nach CAD/CAM-Lösungen steigt kontinuierlich mit jährlichen Zuwachsraten von 20 %. Der Grund dafür liegt in den immer komplexer werdenden Anforderungen der sogenannten Smart Factory, in deren Rahmen in sämtlichen Bereichen Arbeitsprozesse angepasst werden: von der Automatisierung der Fertigung, der Digitalisierung und Optimierung von Prozessen, der Integration von vollautomatischen Messsystemen, bis zu Ressourceneffizienz, Ergonomie, Maschinenschutz und Diagnose.

Diese Komplexität lässt sich allein beim Programmieren an der Maschine schon lange nicht mehr umsetzen. CAD/CAM-Bausteine bieten hier laut Andreas Stute auch einen Vorteil für kleinere und mittelständische Unternehmen:

Die großen Unternehmen machen im Augenblick vor, wie Smart Factory geht. Die kleineren Unternehmen sind in der Regel zwar etwas zurückhaltender in der Umsetzung, dennoch lassen sich immer mehr darauf ein. Wir sehen sehr viel Potential in der Zukunft.

Andreas Stute, Geschäftsführer der Intercam-Deutschland GmbH

Noch deutlicher wird Michael Pfeil, Teamleiter Technik bei der Intercam-Deutschland GmbH: „Viele unserer Kunden sind skeptisch, wenn es um das Thema Industrie 4.0, Digitalisierung & Co geht. Der Großteil hat eigene festgelegte Abläufe und Prozesse im Unternehmen integriert. Hier müssen wir ansetzen, indem wir Verständlichkeit schaffen und Mehrwerte im Bereich der Prozessoptimierung aufzeigen.“

Durch den modularen Aufbau ermöglicht die Mastercam-Software Flexibilität und kann individuell auf die Bedürfnisse des Anwenders angepasst werden. Die Kunden – von Großunternehmen bis Start-ups – finden sich daher in allen Branchen, darunter die Medizintechnik, die Luft- und Raumfahrt, die Holztechnik, der Maschinenbau sowie die Automobilindustrie und ihre Zulieferer.

WISSENSFORUM ZERSPANUNG

Branchentreff für Praktiker und Entscheider

Antworten auf aktuelle Herausforderungen in der Zerspanung geben führende Werkzeughersteller, namhafte Maschinenbauer und Forschungseinrichtungen auf dem Wissensforum des MM Maschinenmarkt. Erleben Sie ein spannendes Programm rund um Vorträge und Workshops zu aktuellen Trends, die Ihre Prozesse auf ein neues Level heben. Die Veranstaltung richtet sich branchenübergreifend an Fach- und Führungskräfte aus produzierenden Unternehmen, Werkzeug- und Maschinenherstellern, Dienstleistern im Zerspanungsbereich sowie Hochschulen & Forschungseinrichtungen.

Um zukunftsfähig zu bleiben, wurde 2020 das Firmengebäude um ein Technologiezentrum mit 1000 Quadratmeter Fläche erweitert. Dort ist neben Schulungsräumen ein Fertigungsbereich eingerichtet, in dem auf zwei Werkzeugmaschinen Bearbeitungsprozesse und Weiterentwicklungen im Bereich Werkzeuge getestet werden. Ein voll ausgestatteter Toolroom mit Werkzeugausgabesystemen, Voreinstell-, Schrumpf- und Auswuchtgeräten namhafter Hersteller simuliert eine praxisnahe Umgebung und realistische Produktionsbedingungen. Das hauseigene Shopfloormanagement mdm begleitet mit Werkzeugerfassungs- und Datenmanagementsystemen den Intercam-Kunden über die gesamte Prozesskette hinweg.

Neuester Zugang im Fertigungsbereich ist die Multifunktionsmaschine Integrex i-100 ST von Mazak. Die Entscheidung für Mazak fiel aus mehreren guten Gründen. Zum einen hatte man bereits Erfahrung in den Werken in den USA. Zum anderen sprachen der große Bearbeitungsbereich und die hohe Achsengenauigkeit sowie die geringe Aufstellfläche für die Integrex i-100 ST.

Die Integrex i-100 ST eignet sich sehr gut, um Technologien und Funktionen für Kunden zu testen. Die intelligente Smooth-Steuerung ist leicht zu programmieren und zeichnet sich durch eine große Offenheit für die Anbindung an externe Systeme aus.

Andreas Stute, Geschäftsführer der Intercam-Deutschland GmbH

Die Maschinen der Serie Integrex i wurden speziell für die Komplettbearbeitung von kleinen komplexen Werkstücken entwickelt. Dieses von Mazak Done-in-One, also „in einer Aufspannung gefertigt“ genannte Konzept integriert alle Bearbeitungsprozesse von der Zuführung des Rohlings über Bearbeitungen wie Drehen, Fräsen, Bohren und vieles mehr ohne Umspannprozess. Dadurch reduziert sich die Durchlaufzeit eines Werkstücks in der Fertigung signifikant, die Bearbeitungsgenauigkeit wird gesteigert und der Bediener deutlich entlastet. Die Maschinen sind mit verschiedenen Verfahrwegen und Drehlängen verfügbar. Haupt- und Gegenspindel mit jeweils 6.000 Umdrehungen pro Minute und die in der B-Achse schwenkbare leistungsstarke Frässpindel mit 12.000 Umdrehungen pro Minute sorgen für die nötige Dynamik. Der in der C-Achse schaltende Rundtisch mit Direktantriebsmotor ermöglicht eine 5-Achs-Simultanbearbeitung.

Für Michael Pfeil war die Smooth-X-Steuerung der größte Pluspunkt der Integrex i-100 ST: „Die Steuerungen von Mazak sind benutzerfreundlich, einfach und intuitiv zu bedienen, sie sind sozusagen selbsterklärend. Nach dem Maschinenkauf haben wir bei Mazak in Düsseldorf eine Schulung gemacht und in Kombination mit zwei Tagen Anwendungstechnik vor Ort an der Maschine, waren wir in der Lage, ohne Unterstützung durch einen Mazak-Anwendungstechniker, bereits komplexe und anspruchsvolle Bauteile mithilfe von Mastercam sicher laufen lassen zu können.“

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Die Smooth X CNC ist mit einer Reihe intelligenter Funktionen ausgestattet. Das Tool Smooth Spindle Analytics beispielsweise liefert in Echtzeit Informationen über Spindelvibrationen und stellt eine visuelle Analyse für Rückverfolgbarkeit, optimale Schnittbedingungen und Erkennung von Werkzeugunwuchten zur Verfügung. Ebenfalls integriert ist die Schnittstelle API (Application Programming Interface), die die Konnektivität zwischen der Smooth CNC und Software von Drittanbietern, wie Automatisierungseinrichtungen und direkt auf der Maschine eingesetzter Messsoftware erhöht. Auf diese Weise kann der Bediener mehrere in den Produktionsprozess eingebundene Elemente über den interaktiven Smooth-Touchscreen steuern.

Die Smooth-X-Steuerung enthält zusätzlich intelligente Zyklen, die potentielle Fehler in der Programmierung aufzeigen. Mit dem Feature „virtual machining“ simuliert der Programmierer mithilfe eines digitalen Maschinenzwillings die Prozesse 1:1 und kann dabei nicht nur Fehler in der Programmierung aufdecken und mithilfe eines intelligenten Reset-Systems beheben, sondern auch den Bearbeitungsprozess vervollkommnen.

Mazak hat 2021 die Serie Integrex i mit der neu konzipierten Integrex i-H-Baureihe abgelöst. Das Design der 23 Maschinenmodelle umfassenden i-H-Serie wurde an den wachsenden Anforderungen an eine Automatisierung ausgerichtet. Durch eine gerade verlaufende Front ergibt sich ein verbesserter Zugang für frontal angeordnete Automatisierungssysteme, insbesondere für Gelenkroboter, die verschiedenste Aufgaben durchführen können, aber auch für den Maschinenbediener. Das Werkzeugmagazin wurde hinten angeordnet. Ebenfalls 2021 wurde mit der Smooth Ai eine neue CNC-Generation eingeführt, die die Smooth-X-Steuerung ergänzt. Die Smooth Ai integriert KI-Features, die den veränderten Bedürfnissen in der Fertigung Rechnung tragen, unterstützt CAD/CAM-Systeme aber in gleicher Weise wie die Smooth X.

„Aufgabe einer intelligenten Steuerung ist ein aufeinander abgestimmter Arbeitsablauf von Mensch und Maschine“ sagt Andreas Stute. „Effiziente Handhabung und optimale Verknüpfung zum CAM-System vermeiden Fehler und unterstützen die hohen Anforderungen in der Fertigung. Eine Maschine ist am effizientesten, wenn sie 24 Stunden am Tag im Einsatz ist. Unser Anspruch ist es, unseren Kunden bei diesem Ziel technologisch zur Seite zu stehen.“

* Andrea Jäger ist freie Autorin

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