HMI-Comeback Hannover Messe 2022: Eindrücke und Produktneuheiten von der Industriemesse

Von Sandro Kipar & Sebastian Human

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Nach zwei Jahren Pause konnte die Industrie endlich wieder Messeluft schnuppern. Im Zentrum des Branchentreffs standen Automatisierung, digitale Transformation und Nachhaltigkeit. Wir haben uns vor Ort für Sie umgesehen.

Hannover Messe im Grünen: Um Nachhaltigkeit nicht nur auf die grüne Wiese beschränken zu müssen, zeigten viele der Aussteller, wie auch bereits bestehende Produktionsumgebungen umweltverträglicher werden können – nicht zuletzt durch den Einsatz digitaler Technologie.
Hannover Messe im Grünen: Um Nachhaltigkeit nicht nur auf die grüne Wiese beschränken zu müssen, zeigten viele der Aussteller, wie auch bereits bestehende Produktionsumgebungen umweltverträglicher werden können – nicht zuletzt durch den Einsatz digitaler Technologie.
(Bild: Vogel Communications Group)

Es ist wohl eine einzigartige Hannover Messe, sind sich viele Aussteller im Gespräch sicher. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause sind viele Unternehmen in erster Linie froh, sich auf der Messe in Niedersachsen endlich wieder mit Experten, Politik und Geschäftsleuten austauschen zu können. Ob es nicht günstiger und praktischer war, auf digitale Messen und Veranstaltungen zu setzen? Egal ob bei Schneider Electric, Igus, Weidmüller oder Ifm, die Antwort war immer die selbe: Nein, wir wollen wieder vor Ort sein und freuen uns, dass es in diesem Jahr endlich wieder geklappt hat.

Ohne Corona-Regeln in den Messesommer

Weitestgehend ohne Corona-Beschränkungen startete am Montag, 30. Mai, die Hannover Messe. Lediglich vereinzelte Schilder auf dem Messegelände wiesen darauf hin, dass das Tragen einer Maske und das regelmäßige desinfizieren der Hände empfohlen wird. Eine Maskenpflicht gab es nicht.

Laut den Messeveranstaltern stellten 2.500 Unternehmen aus rund 60 Ländern ihre neuesten Produkte vor. Partnerland der ersten Hannover Messe seit zwei Jahren war in diesem Jahr Portugal. Zum Leitthema wählte die Messe die industrielle Transformation. Dementsprechend nahmen die Themen Antriebstechnik, Automatisierung und Digitalisierung sowie Robotik, nicht selten in direkten Bezug zu den Themenkomplexen Energiewende und Nachhaltigkeit gesetzt, gleich sechs der insgesamt zehn Messehallen ein. Neben vielen kleinen, teils hochspezialisierten Firmen durften die großen Unternehmen aus der Branche dabei natürlich nicht fehlen: Siemens, Bosch, Schneider Electric, Schaeffler, Google, Microsoft, SAP, Beckhoff, Festo, Harting oder Pepperl+Fuchs waren allesamt mit ihren großen Messeständen vertreten. Eindrücke und die neuesten Produkte finden Sie in unserer Bildergalerie:

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Vorsichtiger Optimismus im Angesicht vieler Krisen

Gleich zu Beginn der Abschlusspressekonferenz am letzten Messetag stellte Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG, selbstbewusst fest: „Das Comeback kam genau zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen Format.“ Gleichzeitig konstatierte er, dass die allgemeine Stimmung doch etwas anders gewesen sei. Euphorie wäre nicht gerade zu spüren gewesen, was angesichts der geopolitischen Situation aber auch nicht überraschend sei. Dennoch betonte Köckler, dass er zuversichtlich in die Zukunft der Messe blicke; hierzu habe die nach nur vier, anstelle von fünf, Tagen zu Ende gehende Messe durchaus Grund gegeben. Ein Indikator hierfür sei, dass die Themenschwerpunkte, also Nachhaltigkeit und Digitalisierung, gut gepasst hätten.

Messechef Dr. Jochen Köckler (mi.) und Luís Castro Henriques (li.) von der Portugiesischen Agentur für Investition und Außenhandel zeigen sich zufrieden mit der ersten Hannover Messe seit zwei Jahren: "Das Format Messe hat die Pandemie überlebt", so Köckler.
Messechef Dr. Jochen Köckler (mi.) und Luís Castro Henriques (li.) von der Portugiesischen Agentur für Investition und Außenhandel zeigen sich zufrieden mit der ersten Hannover Messe seit zwei Jahren: "Das Format Messe hat die Pandemie überlebt", so Köckler.
(Bild: Vogel Communications Group)

Ungefähr 75 000 Besucherinnen und Besucher traten mit den 2 500 Ausstellern in Kontakt und führten Gespräche unter anderem darüber, wie Wertschöpfungsketten zukunftsfähig und resilienter gestaltet werden können.

Neben den Messeveranstaltern selbst kamen traditionsgemäß auch die Aussteller zu Wort. Vertreten wurden sie durch Dr. Gunther Kegel, ZVEI-Präsident und Vorsitzender des Ausstellerbeirats der Hannover Messe, der per Video zugeschaltet war. In seinem Statement bestätigte er Köcklers Einschätzung und erklärte, dass auch die Erwartungen der Aussteller an die Messe erfüllt worden seien. Die Wiederbeteiligungsabsicht für die Hannover Messe 2023 scheint das zu bestätigen. Fast zwei Drittel der Aussteller hätten bereits angekündigt, im kommenden Jahr wieder dabei sein zu wollen. Diese Quote läge sogar oberhalb der des letzten Vorkrisenjahrs.

Und auch das direkte Feedback der Hersteller fiel gleich am ersten Tag positiv aus: "Die Erwartungen wurden übertroffen, wir sind sehr zufrieden mit dem ersten Tag auf der Hannover Messe", heißt es bei Igus, wo auch Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch war.

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